Lange musste man in Frankfurt auf die Rückkehr der Schweizer Hard Rocker von Shakra warten. Das letzte Mal trat die Band in Frankfurt während ihrer Everest-Tour am 23. April 2009 in „Die Halle“ auf. Lang, lang ist es her. Doch der Abend begann nicht direkt mit Shakra, sondern mit der Vorband; ebenfalls aus der Schweiz: Rock Out
Ich persönlich kannte diese Band noch nicht, so ließ auch ich mich von ihrem Sound überraschen, der das Publikum im Nachtleben aber von der ersten Sekunde an mitreißen konnte. Auf ihrer Webseite (https://rockoutband.ch/) beschreiben sie sich unter anderem wie folgt: […] ROCK-OUT das ist Inbrunst, Hingabe, Kompromisslosigkeit und ganz viel Seele. […]
Und genauso hört sich ihre Musik, ihr Sound auch an. Griffiger und melodischer Rock’n Roll mit Einflüssen des Hard Rock. Unter Anderem kann man den Einfluss von AC/DC gut heraushören – aber nicht nur diesen. Denn da ist noch mehr. Schnellere als auch langsame Passagen und gute Gitarrenriffs und das ein oder andere Solo, so wie ein Drummer, der alles gibt, runden ein hervorragendes Rock’n Roller Bild – um mal in der Schweiz zu bleiben – wie bei Krokus, ab.
Zwar habe ich keine Setliste auf die Schnelle gefunden, aber ein Song blieb besonders in Erinnerung: „I wanna live“. Ein Song, der während der Corona-Zeit entstanden ist, wie Gitarrist und Sänger Florian Badertscher berichtete. Doch ich denke, dass man diesen Song, diesen Titel auch für andere Situationen gut anwenden kann. Vielleicht blieb er auch genau deswegen so gut im Gedächtnis.
Rock Out sind:
Gitarre und Gesang – Florian Badertscher
Gitarre – Severin Held
Bass – Luca Gfeller
Drums – David Bärtschi
Nach einer flotten Umbauphase und einer relativ kurzen Pause gab es den Hauptgang: Shakra!
Gestürmt wurde die Bühne mit „The way it is“ Wobei der Beginn des Songs mehr die Ruhe vor dem Sturm ist und so animierte Drummer Roger Tanner das Publikum bereits zu Beginn zum Mitklatschen, was auch funktionierte.
Harte Riffs, geniale Solos und die ganz besondere Note im Gesang durch die Stimme von Mark Fox prägten nun mehr den Abend im Frankfurter Nachtleben. Aber höflich, wie Schweizer nun mal sind, wurde das Publikum noch einmal freundlich begrüßt. Sinngemäß natürlich, denn dem Sturm auf die Bühne folgte „Hello“.
Es war deutlich zu sehen, dass die Fans und Besucher auch hier von Beginn an voll (nicht im Sinne von betrunken sein) dabei waren. Headbanging, wehende Haare, wackelnde Köpfe – alles zum Rhythmus der Schweizer Hard Rocker, die an ihren Instrumenten ihr allerbestes gaben und selbst zu genießen begannen.
Nach einem der Songs klatschte das Publikum einfach im Rhythmus weiter, anfeuernd für die Band, die das super fanden – und wie es in der heutigen Zeit ist – so etwas spontan Entstandenes muss aufgenommen werden! Die Harmonie zwischen Band und den Fans in Frankfurt war auf jeden Fall vorhanden.
So war es auch kein Wunder, dass auch eine Ballade ihren würdigen Anklang fand. „Why“ ertönte aus den Lautsprechern und wurde vom Publikum gefeiert, ehe es später bei „Raise your Hands“ zu vielen Mitmachaufgaben für das Publikum kam, welches auch diese zur Zufriedenheit von Mark Fox erledigten.
Übrigens wechselte er zwischendurch bei einem Song das Mikrofon. Bei welchem genau kann ich gar nicht mehr sagen. Es schien aber nicht wirklich geplant gewesen zu sein. Wenn tatsächlich nicht, hat die Band dies bravourös mit einem instrumentalen Solo der anderen Bandmitglieder gelöst. Die Künstler an ihren Instrumenten gaben wirklich alles und immer wieder ließen sie erkennen, dass sie es einfach genießen Musik zu machen. Ob nun Thomas Blunier oder Thomas Muster an den Gitarren oder Cyril Montavon am Bass und natürlich Roger Tanner an den Drums – so stellt man sich Hard Rocker / Musiker vor, die ihr Handwerk lieben und zu begeistern wissen.
Set und Zeit gingen schneller vorbei, als man schauen konnte. Doch das ist ein positives Zeichen. Es war nicht langweilig, die Musik sehr gut, unterhaltsam, rockig und toll.
Zugegeben war ich schon länger nicht mehr auf Konzerten, doch machte das hier viel Lust auf mehr. Danke Rock Out – danke Shakra!
Text & Fotos: Patrick Gawlik