Gestern Abend war das Essener Turock nicht einfach nur ein Konzertort – es war ein pulsierender, elektrisierender Raum, gefüllt mit einer spürbaren Vorfreude und purer Energie. Die moderne Metal-Band Ghosther aus Heinsberg und die Hauptattraktion, die Alternative-Rock-/Post-Hardcore-Band April Art, sorgten dafür, dass der 7. Dezember 2024 für alle Anwesenden unvergesslich wurde.
Ghosther: Der perfekte Start

Schon beim ersten Song von Ghosther wurde klar, dass diese Band nicht nur eine „Vorband“ ist. Mit ihrem kraftvollen Mix aus Modern Metal und eingängigen Melodien zogen sie das Publikum sofort in ihren Bann. Sängerin Jenny hatte eine beeindruckende Bühnenpräsenz – ihre Stimme war eine perfekte Mischung aus rauer Intensität und emotionaler Tiefe. Besonders stark war ihre Performance bei „Mindset Baby“, wo die Band durch präzises Zusammenspiel und eine unglaubliche Energie überzeugte. Die Gitarrenriffs brannten sich in den Raum, und die Rhythmus-Sektion ließ die Wände des Turock vibrieren. Das Publikum honorierte das mit begeistertem Applaus – eine warme, leidenschaftliche Atmosphäre, die die Bühne für April Art bereitete.
April Art: Ein Feuerwerk der Emotionen
Als die ersten Töne von „Rodeo“ erklangen, dem Opener des Abends, ging ein spürbarer Ruck durch die Menge. Das aktuelle Album von April Art hat nicht nur in den Charts eingeschlagen, sondern auch live eine unglaubliche Wucht. Sängerin Lisa-Marie holte die Fans direkt ab – ihre Stimme wechselte mühelos zwischen kraftvollen Shouts und gefühlvollen, klaren Passagen. Es war, als würde sie jede Emotion direkt aus ihrem Innersten auf die Bühne schleudern. Und das Publikum? Es sang, sprang und tanzte, als hätte es keinen Morgen mehr.

Ein besonderer Moment war, als die Band „Break the Silence“ spielte – eine Hymne, die das Turock in ein einziges, großes Mitsing-Chor verwandelte. Lisa-Marie trat ans Mikrofon und forderte das Publikum auf, „alles rauszulassen“. Die Energie war greifbar, fast überwältigend. Hände flogen in die Luft, die Stimmen der Menge vereinten sich, und ich konnte spüren, wie jeder einzelne in diesem Raum für einen Moment eins war.
Die Bühnenshow von April Art war minimalistisch, aber effektiv. Die Lichtshow, perfekt abgestimmt auf die dramatischen Wendungen der Songs, schuf eine dichte Atmosphäre.
Das Publikum: Ein Herzschlag
Die Stimmung im Turock war durchweg elektrisierend. Es war eines dieser Konzerte, bei dem die Grenze zwischen Band und Publikum verschwimmt.
Ein bleibender Eindruck

Als die letzten Klänge des Abends verklangen und die Band sich mit einer tiefen Verbeugung verabschiedete, war klar: April Art hatten etwas hinterlassen, das über die Musik hinausging. Es war das Gefühl, Teil von etwas Größerem gewesen zu sein – einer Gemeinschaft, die für ein paar Stunden alle Sorgen und Alltagshürden hinter sich ließ.
Ich verließ das Turock mit einem Kribbeln in den Beinen und einem warmen Gefühl im Herzen. Dieses Konzert war nicht nur ein musikalisches Erlebnis, sondern eine Erinnerung, die ich noch lange mit mir tragen werde. April Art haben bewiesen, warum sie zu den spannendsten Bands der Szene gehören, und Ghosther zeigten eindrucksvoll, dass sie bereit sind, in großen Fußstapfen zu treten.
Ein Abend voller Leidenschaft, Energie und dieser besonderen Magie, die nur Live-Musik erschaffen kann.
Text & Fotos: Marc Junge (majun.photo)