Rock Journal
Konzertberichte

Kreator, Anthrax & Testament: Die Meisterklasse des Thrash Metal live in Berlin

Für Fans des Thrash-Metal-Genres war am Sonntag, den 08.12.2024, in Berlin ein ganz besonders guter Tag. Grund dafür war das hochkarätige Konzertlineup in der Uber Eats Music Hall, welches gleich drei spitzenklassige Thrash-Metal-Legenden vereinte. Für Kreator war der Abend etwas Besonderes: Mit nostalgischen Erinnerungen an die Studioaufnahmen ihres Debütalbums „Endless Pain“ in Berlin fühlte sich der Auftritt wie ein Heimspiel an. Auch wenn Kreator bei den deutschen Tourstopps oft als heimlicher Headliner wahrgenommen werden, spielten alle drei Bands gleichwertige, volle Sets.

Als Erstes starteten Testament den Abend inklusive Feuershow, welche Songs wie „3 Days in Darkness“ wunderbar untermalte. Instrumental begeisterten Testament mit ihrer Spielfreude und technischen Präzision. Sänger Chuck Billy zeigte sich zwar etwas zurückhaltend, bemühte sich aber um den Kontakt zum Publikum. Insgesamt bereitete Testament die Menge perfekt auf das Folgende vor.

Die erwartungsvolle Stimmung in der Halle stieg, und die Fans warteten nun gebannt auf Anthrax. Zur Eröffnung der Show sahen die Fans zunächst auf einem herabgelassenen Vorhang einen Zusammenschnitt von Videobotschaften von Persönlichkeiten wie Keanu Reeves, Stephen King, Lady Gaga sowie Corey Taylor und Robert Trujillo, die die Band und ihren Einfluss lobten.

Als der Schleier fiel, startete Anthrax direkt durch und lieferte eine starke Show, die auch das Publikum sichtlich mitriss. Frontmann Joey Belladonna beeindruckte mit Energie, lief quer über die Bühne und interagierte lebhaft mit den Fans. Anthrax begeisterten rundum, und das Publikum forderte am Ende des Sets lautstark eine Zugabe, die die Band ihnen natürlich gerne lieferte.

Als krönenden Abschluss übernahmen Kreator die Bühne. Mit einer opulenten Bühnenshow, Feuer- und Lichteffekten und Klassikern wie „Hate Über Alles“, „Hail to the Hordes“ und „Satan Is Real“ brachten sie die Halle zum Kochen. Mille Petrozza forderte das Publikum immer wieder zu Circle Pits, Walls of Death und ausgelassenem Mitspringen auf, was die Energie im Saal weiter anheizte.
Obwohl überraschenderweise nicht alle Tickets ausverkauft waren, hinterließen die drei Ikonen des Thrash Metal eine bleibende Erinnerung. Es war ein Abend voller Energie, Leidenschaft und purer Metal-Power – ein Erlebnis, das die Berliner Fans noch lange begleiten wird.

Bericht & Fotos: Melina Thomassen