Rock Journal
Interviews

Lost in Hollywood

Voller Tatendrang und Leidenschaft für ihre Musik sind LOST IN HOLLYWOOD auf bestem Weg sich in der deutschen Metalszene einen Namen zu machen.

Die Gruppe ist noch jung, erst 2023 gegründet verzeichnen sie als Band aber schon nach wenigen Jahren ein stetiges Wachstum und einige Erfolge. Bereits 2024 konnten LOST IN HOLLYWOOD auf Spotify über 255.000 Hörer und nahezu eine Million Streams verbuchen. Auch auf Social Media, insbesondere Instagram, wächst ihre Reichweite kontinuierlich. Mit hochwertigen Videos, durchdachten Beiträgen und einer professionellen Präsenz schaffen sie ihrer Musik eine Bühne, die sich durch harte Klänge und tiefgründige Texte auszeichnet. 2024 erschien ihr Debütalbum „The Beauty of Death“, das mit kraftvollen Songs überzeugt und kaum glauben lässt, dass die Band erst seit zwei Jahren besteht. Die Stücke zeugen von einer klaren Vision und einem präzisen Gespür für den Weg, den sie musikalisch einschlagen wollen.
Im Interview mit uns zeigen die sympathischen Jungs aus Hamburg, wie viel Freude sie an ihrer Musik haben und wie viel Herzblut in ihrem Bandprojekt steckt. LOST IN HOLLYWOOD sind nicht nur eine Band, sondern ein aufstrebendes Kapitel in der deutschen Metalszene, das es wert ist, weiter verfolgt zu werden.

Im Gespräch mit LOST IN HOLLYWOOD

Stellt euch bitte als Band vor (Name + Instrument, Heimatort, Bandname etc.)

Hi, wir sind Lost in Hollywood aus Hamburg und uns gibt es seit Anfang 2023. Am Gesang bin ich (Amon), an der Gitarre Timo, Bass spielt Julian und an den Drums ist Samuel.

Wie habt ihr euch als Band gefunden und wie ist der Bandname entstanden? War einer von euch denn schon mal in Hollywood?


Timo und ich (Amon) machen schon seit über 10 Jahren zusammen Musik in diversen Projekten und haben irgendwann 2022 beschlossen, dass wir richtig Gas geben und uns voll auf ein Projekt fokussieren wollen. Es gab lange keinen Bandnamen, bis ich, inspiriert vom System of a Down-Song „Lost in Hollywood“, diesen Namen vorgeschlagen habe. Timo war nicht so begeistert, aber dann doch okay damit, weil ihm auch nichts Besseres einfiel. Als dann die erste Show im Sommer 2023 anstand, habe ich zufällig gesehen, dass unser alter Freund Samuel neben Gitarre und Gesang anscheinend auch noch an den Drums rasiert – damit war der nächste Posten besetzt. Julian wurde uns von unserem Produzenten Max Ivory empfohlen, mit dem wir angefangen hatten, Songs zu co-produzieren, und dann stand die Band recht schnell. In Hollywood war bisher nur Samuel, aber man muss sich auch große Ziele setzen – wir wollen da asap eine Show spielen.

Welche Einflüsse prägen eure Musik? Gibt es Bands/Künstler, die euch besonders inspiriert haben?


Wir feiern alle heavy music, das ist klar, aber jeder bringt so seine eigenen Einflüsse mit rein. Unser Songwriting ist sicher inspiriert durch Bands wie Dayseeker, Rain City Drive, Bad Omens und Bring Me the Horizon, aber es darf gerne auch mal Richtung Hardcore, Deathcore und allgemein härtere Musik gehen.

Wie würdet ihr selbst eure Musik beschreiben?

Ganz easy: Modern heavy music.

Wie entstehen bei euch die Songs? Unter der Dusche oder bei festen Bandproben?

Meistens machen Julian und ich Late-Night-Sessions bei mir zuhause und pre-produzieren und schreiben die Songs. Die Ideen kommen oft random über den Tag – das kann in der Dusche, beim Autofahren oder beim Sport passieren. Mit den Demo-Spuren gehen wir dann zu Max, der co-produziert und das Ganze mixt, bevor es dann zum Master geht, meistens bei Sawdust Recordings.

Was ist eure musikalische Botschaft? Was ist euch beim Songwriting wichtig?


Wenn wir uns alle um unser Inneres kümmern und uns gegenseitig einen Safe Space dafür schaffen, machen wir die Welt schon ein bisschen besser und aus sad feelings happy feelings. In den Texten wollen wir authentisch sein und das nach außen bringen, was uns im Innersten bewegt. Es kann gar nicht genug Emo dabei sein.

Ist die Tour mit Setyousails dieses Jahr eure erste größere Tour? Was erwartet ihr von der Tour?


Ja, das ist die erste längere Tour, die wir spielen, und wir freuen uns ultra! Vorher haben wir One Morning Left supported und gehen jetzt mit IMPVLSE im Januar auf Tour. Wir haben schon hohe Erwartungen, besonders an uns selbst. Wir wollen abliefern, damit im besten Fall alle sagen: „Okay, nice, die gönn ich mir noch mal.“ Das wär schon ein Träumchen.

Worauf freut ihr euch bei dieser bevorstehenden Tour? Seid ihr gut vorbereitet?

Wir freuen uns auf das ein oder andere Live-Feature, das uns eventuell erwartet – who knows. Aber generell einfach darauf, so viele coole Leute bei den Shows zu treffen, die die gleiche Musik feiern. Wir proben gerade für die IMPVLSE-Tour. Da steht alles, und wenn die so läuft, wie wir uns das vorstellen, machen wir einfach so weiter bis zur SYS-Tour.

Welche Rolle spielt die deutsche Musikszene bei eurer Arbeit? Wie ist die Zusammenarbeit mit lokalen Künstlern (bezüglich der Collabs auf eurem Debütalbum)?


Die deutsche Szene ist so unglaublich wichtig. Ich bin richtig happy, dass wir uns schon mit so vielen Leuten vernetzen konnten und dabei kommen die coolsten Sachen raus, die man vorher gar nicht erwartet. Ich kann nur empfehlen: Geht auf Konzerte, sprecht mit den Leuten und habt geile Abende. Wenn man sich gut versteht, ist es umso schöner, mal einen Song zusammen zu machen. Über den einen lernt man den Nächsten kennen usw. Ich glaube, wir haben über unseren Produzenten Max so viele Leute kennengelernt – und über die dann wieder so viele.

Was waren bisher die größten Herausforderungen, die ihr als Newcomer meistern musstet?

Man wird einfach sehr viel geghostet, gerade was Live-Shows angeht. Das ist normal, kann etwas frustrierend sein, aber über die Zeit lernt man immer mehr Leute kennen, die einem da weiterhelfen. Zeit- und Geldmanagement sind auch ein Punkt. Ohne geht es leider nicht, aber wenn man etwas rausholen will aus der Musik, muss man auch etwas reinstecken. Da muss man sich etwas abhärten, wenn man auf sein voll ausgereiztes Dispo schaut.

Gibt es eine besondere Geschichte, die ihr als Band erlebt habt und teilen möchtet?


Wenn Julian euch mal begrüßt oder sich verabschiedet, klatscht ihm gerne High-Five-mäßig in die Hand, auch wenn es so aussieht, als würde er euch umarmen wollen. Ich glaube, es hat noch nie jemand so krass bei einem Check verkackt wie er bei der Verabschiedung von One Morning Left. Vor allen Leuten ins Leere gehauen, während der andere die Umarmung versucht hat.

Was können eure Fans denn in Zukunft von euch erwarten?


Ganz, ganz viel Musik und viele Shows. Wir können gar nicht aufhören, an neuem Stuff zu arbeiten. Macht zu sehr Spaß.

Sind für 2025 denn noch mehr Konzerte geplant?

Neben den beiden Touren noch ein Festival im Sommer. Der Rest ist gerade in Planung, aber so November/Dezember kann man sich auf eine dicke Jahresabschluss-Show gefasst machen.

Welche Platte/Album könntet ihr denn selbst immer wieder hören, ohne müde zu werden?


Singularity von Northlane ist da hoch im Rennen, wenn ich mal für die gesamte Band sprechen darf. Ansonsten für mich Palisades von Palisades.

Zum Abschluss noch die Frage: Was macht euch als Band aus und warum sollte man euch unbedingt live erleben?


Wir sind einfach authentisch und mit Leidenschaft dabei, und das steckt im besten Fall an. Wir stecken sehr viel Arbeit, Energie und Money in unsere Technik für Live-Shows. Selbst wenn der Rest nichts für einen ist – Sound und Energy überzeugen, versprochen!

 

Das Interview führte Melina für Rock-Journal.de