Der australische Crossover-Artist CHASE ATLANTIC in der Sporthalle Hamburg – 12.04.2025
Die australische Band CHASE ATLANTIC eröffnete am 12. April ihre „Lost in Europe & UK“-Tour in Hamburg. Sänger Mitchel Cave, Gitarrist Clinton Cave (an diesem Abend leider nicht dabei) und Gitarrist Christian Anthony wurden an diesem Samstagabend von rund 7.000 begeisterten Fans in der ausverkauften Sporthalle Hamburg lautstark empfangen. Besonders auffällig war der vergleichsweise junge Altersdurchschnitt im Publikum — was der Stimmung jedoch keinen Abbruch tat. Im Gegenteil: Die Energie der Menge und die lauten Kreischchöre heizten die Atmosphäre zusätzlich an und sorgten für einen mitreißenden Start in den Konzertabend. Als Special guest eröffnete der Solo-Künstler Xavier Mayne die Show für CHASE ATLANTIC.
Mit einem grollenden Donnersound aus den Boxen und dem ohrenbetäubenden Kreischen der Fans betrat Xavier Mayne an diesem Abend pünktlich um 20 Uhr die Bühne. Ohne große Bühneneffekte oder aufwendige Lichtshow wurde ein Song nach dem anderen, ohne große Pause, gespielt. Xavier suchte immer wieder die Nähe zum Publikum und animierte die Fans mehrfach, ihre Handylichter in die Höhe zu strecken. Energisch sprang er über die Bühne, während der Bass stark aus den Boxen dröhnte. Die Performance selbst wirkte allerdings austauschbar — dennoch ließen sich die Fans davon nicht bremsen und sangen begeistert mit. Xavier Mayne lieferte so einen soliden und stimmungsvollen Auftakt für den Abend.
Kurz nach 21 Uhr eröffneten CHASE ATLANTIC endlich ihre Show. Mit Die For Me als Opener legte die Band los, während eine beeindruckende Lichtshow die Halle in träumerisches, lilafarbenes Licht tauchte. Der Bühnenaufbau war schlicht gehalten, lebte jedoch von den visuellen Projektionen auf dem riesigen LED-Screen und der stimmungsvollen Lichtinszenierung, die jeden Song visuell unterstrich. Die intensiven Farbwelten und bewegten Animationen verwandelten die gesamte Show in ein traumhaftes Zusammenspiel aus Klang und Licht, das das Publikum in wechselnde Stimmungen eintauchen ließ.
Es folgten Songs wie Slow Down, The Walls, Heaven And Back sowie Into It, Ricochet und Disconnected. CHASE ATLANTIC lassen sich wohl schwer einem Musikgenre konkret zuordnen. Ihr alternative-electronic-pop Sound ist vielseitig, und besonders live zeigt sich, wie stark die Band daran arbeitet, ihre Songs instrumental und gesanglich lebendig und individuell zu performen. Statt bloßer Wiedergabe entstehen auf der Bühne kraftvolle, eigenständige Live-Versionen, die den Charakter der Band als kreative Einheit unterstreichen.
Besonders bei den Songs Ohmami und Okay legte die Band spürbar an Energie zu. Das Live-Schlagzeug verlieh den Tracks einen treibenden Groove und rockige Elemente, die in den instrumentalen Passagen noch intensiver zur Geltung kamen. Gerade hier wirkten die Songs live deutlich druckvoller und schlugen mit voller Wucht ein.
Zwischen den Songs beteuerte Sänger Mitchel Cave mehrfach, wie dankbar sie für die Möglichkeit seien, vor dieser Masse an Fans zu spielen und wie „crazy“ ihre bisherige Entwicklung als Band und Künstler für sie sei. Als letzten Song von Set spielte die Band Swim bevor sie als Zugabe die Show final mit Friends beendeten.
CHASE ATLANTIC lieferten am Samstagabend ein kraftvolles, rund 90-minütiges Konzert und performten ihre Songs mit spürbarer Leidenschaft und eigener Live-Note. Ein Abend, der gezeigt hat, wie vielseitig und atmosphärisch die Band ihr Publikum mitreißen kann.
Foto & Bericht: Melina Thomaßen