Ein Hauch von Dunkelheit, gepaart mit glasklarem Gesang und einer ordentlichen Portion Energie: Enemy Inside zählen längst zu den spannendsten Acts der deutschen Modern Metal-Szene. Seit ihrer Gründung im Jahr 2017 hat sich die Band aus Aschaffenburg mit eindrucksvollen Releases, emotionaler Tiefe und starker Bühnenpräsenz einen festen Platz in der Szene erspielt – und das völlig verdient. Frontfrau Nastassja Giulia und Gitarrist Evan legten damals den Grundstein, heute steht Enemy Inside als eingespieltes Quintett auf den Bühnen Europas.
Mit ihrer bisher größten Headline-Tour im Rücken, Festival-Auftritten wie in Wacken und einem neuen Album, das tief blicken lässt, sprechen sie mit uns über den Weg dorthin, innere Dämonen, musikalische Grenzen – und was es bedeutet, auf der Bühne alles zu geben.
Im Gespräch mit Enemy Inside:
Stellt euch bitte als Band vor:
Wir sind Enemy Inside – eine Modern Metal Band aus Aschaffenburg.
Zur aktuellen Besetzung gehören:
• Nastassja Giulia (Vocals)
• Evan K (Lead Guitar)
• Dave Hadarik (Rhythm Guitar)
• Dominik Stotzem (Bass)
• Hanno Kerstan (Drums)
Wie habt ihr euch als Band gefunden und wie ist der Bandname entstanden?
Evan und ich (Nastassja) haben uns 2013 beim Musikstudium in Mannheim kennengelernt und angefangen, gemeinsam Songs zu schreiben. 2017 wollten wir das Ganze größer aufziehen, also haben wir David und Dominik ins Boot geholt und Enemy Inside gegründet. Der Bandname spiegelt diese innere Stimme wider, die einen manchmal zurückhält oder gegen die man kämpfen muss – etwas, das viele von uns kennen. Dieses Thema hat sich durch unsere ersten Texte hindurchgezogen und so ist der Name entstanden.
Wie läuft eure Tour bisher? Gibt es besondere Ereignisse, die ihr vorab teilen möchtet?
Die Tour war bisher wirklich großartig! Es ist unglaublich, wie viele neue Gesichter wir sehen – aber auch bekannte wieder treffen. Ein besonderes Highlight war definitiv, wie gut die neuen Songs live ankommen. “Sayonara” und “Fuck That Party” entwickeln sich gerade zu absoluten Fan-Favorites auf der Bühne.
Ist die Tour dieses Jahr eure größte Headline Tour bisher und wie ist das für euch?
Ja, absolut – das ist unsere bisher größte Headline Tour. Für uns ist es ein riesiger Schritt nach vorne. Es fühlt sich unglaublich an zu sehen, wie viel gewachsen ist seit unseren Anfängen. Die Verbindung zum Publikum ist intensiver denn je.
Ihr habt ja in den vergangenen Jahren nun schon auf einigen großen und auch bekannten Festivals spielen dürfen. Wie ist der Unterschied zu euren eigenen Shows und fällt es euch schwer, bei großen Festivals die Menge zu bewegen?
Bei Festivals hast du natürlich weniger Zeit und oft ein Publikum, das dich vielleicht noch nicht kennt – das macht es spannend, aber auch herausfordernd. Eigene Shows sind intimer, da kommen gezielt Leute, die unsere Musik wirklich fühlen. Trotzdem lieben wir beides – und wenn man das Publikum bei einem Festival auf seine Seite ziehen kann, ist das ein mega Gefühl.
2023 wart ihr bereits auf Wacken und dieses Jahr gleich nochmal! Was ein tolles Feedback. Wie kam es dazu und womit konntet ihr (scheinbar) überzeugen?
Wacken war für uns schon 2023 ein absolutes Highlight – und dass wir jetzt, zwei Jahre später, erneut eingeladen wurden, freut uns riesig. Wir geben live immer alles und versuchen, sowohl musikalisch als auch visuell ein starkes Gesamtpaket abzuliefern. Vielleicht war es genau das, was überzeugt hat. Auf jeden Fall ist es für uns eine riesige Ehre, nochmal dabei zu sein.
Ist das Album eine Art Abrechnung? (falsche Freunde, Hass Kommentare und verlorene Beziehungen). Ist es ein Klischee oder befreit es euch wirklich all diese Themen in Songs zu packen?
Für uns war das Schreiben von Venom auf jeden Fall eine Form der Verarbeitung. Es geht um Erlebnisse und Themen, die uns persönlich betroffen haben – sei es durch zwischenmenschliche Konflikte oder durch den allgemeinen Druck von außen. All das in Musik zu packen, hilft uns, damit umzugehen und gleichzeitig etwas Ehrliches zu schaffen.
Wie würdet ihr generell eure Musik beschreiben und welche Einflüsse prägen/inspirieren euch?
Wir würden unsere Musik als Modern Metal beschreiben – mit Einflüssen aus verschiedenen Genres wie Pop, Metalcore, Industrial oder Rock. Wir versuchen ganz bewusst, uns nicht in ein festes Genre pressen zu lassen. Inspiration holen wir uns aus ganz unterschiedlichen Richtungen – unabhängig vom Stil. Am Ende geht es uns einfach darum, Musik zu machen, die uns selbst begeistert und in der wir uns wiederfinden.
Das Interview führte Melina Thomaßen für Rock-Journal.de
Bild: Pressebild Enemy Inside