Rock Journal
Konzertberichte

Konzertbericht: Make Them Suffer – Hamburg – 22.05.2025

Konzertbericht – Make Them Suffer in Hamburg: Volle Energie von Anfang an

Make Them Suffer war im April und Mai auf großer EU&UK Tour mit insgesamt 24 Dates überall verteilt. Als vorletzte Show spielten die in Hamburg im Grünspan mit voller Energie!

Kurz vor dem Ende ihrer Europa- und UK-Tour machten Make Them Suffer sowie die Support-Acts If Not For Me, Conjurer und Resolve noch einmal Halt im Grünspan in Hamburg. Ein Abend voller Energie – vom ersten Ton bis zur letzten Note.

If Not For Me

Den Auftakt machten um 19 Uhr If Not For Me. Die Metalcore-Band aus Pennsylvania (USA) präsentierte sich von Beginn an mitreißend. Schon mit dem ersten Song war das Publikum voll dabei – auch wenn viele die Band vermutlich zum ersten Mal live erlebten. Frontmann Patrick Glover verstand es, mit seiner sympathischen Art und seiner Bühnenpräsenz zu begeistern und mit dem Publikum zu interagieren. Die Band hat bislang zwei Alben veröffentlicht: Eugoly (2022) und Everything You Wanted (2024) und durfte nun vor einer, überraschend angeheizten Menge als erster Support in den Abend starten. Mir hat die Band ebenfalls sehr gut gefallen, zuvor habe ich If Not For Me noch nicht live gesehen aber freue mich definitiv auf das nächste Konzert oder sogar eine weitere EU Tour der Jungs!

If Not For Me

Bei ihrem energiegeladenen Set zeigte vor allem Bassist Zac Allen vollen Einsatz, der mit einer schweißtreibenden Performance auf der Bühne auf und ab sprang, seinen Bass einmal um die eigene Achse schleuderte und auch sonst die Nähe zum Publikum suchte. Man spürte deutlich, dass die Band mit voller Leidenschaft auf der Bühne stand. Auch das Publikum zeigte sich engagiert und verabschiedete die Band mit lautem Applaus.

Conjurer

 Als Nächstes betraten Conjurer aus England die Bühne. Die Doom-/Black-Metal-Band verzichtete weitgehend auf Ansagen und setzte stattdessen auf intensive musikalische Wucht – und jede Menge Headbangen. Die Reaktionen im Publikum waren durchweg positiv, auch wenn der Stil nicht ganz meinem persönlichen Geschmack entsprach – was vermutlich an meiner eher geringen Affinität zu diesem Subgenre liegt. Dennoch überzeugten Conjurer durch ihre technische Präzision und Bühnenpräsenz.

Resolve

Anschließend folgten Resolve aus Frankreich – für mich ein heimlicher Co-Headliner des Abends. Zuvor habe ich viel über die aufstrebende Band gehört und war nun sehr gespannt sie zum ersten Mal auch live zu erleben. Sobald die Band die Bühne betrat waren sie voll da, engagiert und ihre Mischung aus Metalcore und Hardcore kam beim Publikum als auch bei mir sehr gut an und die Menge tobte mit der Band. Live hat mich die Band tatsächlich mehr abholen können als auf ihren Alben digital… das ist aber denke ich ein Phänomen, was es bei vielen Bands gibt aber umso besser, denn wer will schon ein langweiliges Live-Set.

Sänger Anthony Diliberto überzeugte nicht nur stimmlich, sondern auch durch seine authentische Interaktion mit der Menge. Der Funke sprang sofort über, und die Stimmung steigerte sich spürbar – eine perfekte Vorbereitung auf den Headliner.

Den krönenden Abschluss des Abends lieferten schließlich Make Them Suffer aus Australien. Die Show startete mit voller Power, und Sänger Sean Harmanis sprang sofort auf den Riser, welcher vorne auf der Bühne aufgestellt wurde, um sich dort von einer Seite auf die andere zu bewegen und das Publikum von dort wild gestikulierend in Bewegung zu bringen. Für mich war es auch bei dieser Band das erste Mal sie live zu sehen. Auch in diesem Fall denke ich, hat mich ihre Bühnenenergie und Performance direkt überzeugt. Auch die Songs konnten mich mit fortschreitender Setlist immer mehr überzeugen und für mich persönlich hervorzuheben ist die weibliche Co-Besetzung am Gesang und Keyboard mit Alex Reade. Die Sängerin mit einer wirklich tollen und starken Außenwirkung war für mich eine angenehme und stimmungsvolle Abwechslung zu den sonst doch eher männlich dominierten Songs, der anderen Bands zuvor und sorgte so für spannende Akzente.

Make Them Suffer

Auch wenn sie auf der Bühne des Grünspans etwas seitlich positioniert war und dadurch etwas unscheinbarer wirkte, machte sie ihre Position immer wieder mit kraftvollen Headbanging-Passagen deutlich.

im Set ließen sich zu beginn Songs wie „Epitaph“, gefolgt von „Bones“ und „Uncharted“ finden. In der Mitte des Konzerts begeisterten Songs wie „Ghost of Me“, „Oscillator“ und „Weaponized“, bevor die Band dann mit „Doomswitch“ und „Widower“das Set fulminant abschlossen.

Für mich war der Abend ein gelungener Mix aus unterschiedlichen bands, verschiedener Nationalitäten und Genren. Auch wurde das Publikum mit dieser Mischung sichtlich begeistert und jeder konnte so, seinen persönlichen Favoriten aus dem Abend ziehen. Natürlich waren Make Them Suffer das Highlight des Abends, dennoch finde ich, lieferten die Supports jeweils eine wirklich starke Show, womit sie mit Sicherheit den ein oder anderen Fan dazugewinnen konnten. Ein echtes Highlight für Fans moderner harter Musik.

Fotos & Bericht: Melina Thomaßen