Mit atmosphärischem Metalcore, emotionalem Tiefgang und einem Sound, der sofort Wiedererkennungswert hat, machen Howl Like Wolves aktuell ordentlich Lärm in der deutschen Underground-Szene. Die fünfköpfige Band aus Niederbayern und Berlin hat sich seit ihrer Gründung 2021 stetig weiterentwickelt – und das mit einer klaren Vision: Musik zu machen, die berührt, mitreißt und hängen bleibt. Mit ihrer neuesten Single Misery Flames liefern sie einen weiteren Beweis dafür, wie kraftvoll moderne Härte und melancholische Melodien verschmelzen können. Im Interview sprechen sie über ihre Anfänge, kreative Prozesse, musikalische Weiterentwicklung.
Im Gespräch:
Stellt euch bitte als Band vor (Name+Instrument, Heimatort, etc.)
Wir sind „Howl Like Wolves“ – eine Metalcore-Band mit fünf Mitgliedern: Simon spielt Schlagzeug, Andi Gitarre, Leon den Bass, Chris übernimmt die „Shout Vocals“ und Daniel ist für die cleanen Vocals zuständig. Die meisten von uns kommen aus Niederbayern, aus der Gegend um Passau – nur Chris bringt etwas Hauptstadtflair mit, er kommt aus Berlin.
Wie habt ihr euch als Band zusammengefunden und wie ist der Name entstanden?
Eigentlich fing alles damit an, dass ich (Daniel) am Klavier den Song „Crown“ geschrieben habe. Ich hatte sofort das Gefühl, dass da mehr draus werden könnte – also habe ich beschlossen, eine Band zu gründen. So kam nach und nach alles zusammen und ich konnte Simon und Andi für das Projekt begeistern.
Die Namensfindung war tatsächlich recht unspektakulär: Der Name ‚How Like Wolves‘ ist mir während des Schreibens an „Crown“ eingefallen und fühlte sich sofort richtig an. Eine tiefere Geschichte dazu gibt es nicht, aber wir finden, der Name passt perfekt zur Musik und zur Atmosphäre, die wir transportieren wollen.
Am 3. Mai hattet ihr ja eine Show in Nürnberg… wie war die Show? Wie war die Crowd? Auf eurem Instagram sind erst wieder für Oktober und November Shows angekündigt, kann man euch vorher noch irgendwo sehen?
Oh ja – die Show in Nürnberg war absolut genial! Sie war ausverkauft, die Stimmung war bombastisch und die Leute in Nürnberg sind super herzlich. Also nochmal vielen Dank and die süßen Jungs von „IMPVLSE“, die uns zu ihrer Hometown-Show eingeladen haben. Es war ein großartiger Start ins Live-Jahr 2025.
Und ja, es wird definitiv weitere Shows vor Oktober und November geben – allerdings dürfen wir die genauen Termine aktuell noch nicht bekanntgeben. Haltet am besten unsere Social-Media-Kanäle im Blick – dort erfahrt ihr alles als Erste!
Wenn ich das richtig sehe, seid ihr ja noch eine recht junge Formation… Hattet ihr denn schon von Anfang an schon eine klare Vorstellung von eurem Soundbild und der Musik, die ihr machen wollt?
Das kommt ganz darauf an, ob man mit „jung“ auf unser Alter oder die Entstehung der Band anspielt (lacht). Wir sind im Schnitt um die 29 Jahre alt, also keine ganz blutjungen Burschen mehr. Als Band gibt es uns in dieser Konstellation aber erst seit 2021.
Durch den ersten Song „Crown“ und auch unserem eigenen Musikgeschmack war uns von Anfang an klar, dass wir uns im Metalcore zuhause fühlen. Natürlich hat sich unser Sound seitdem weiterentwickelt, aber das Grundgerüst stand von Anfang an.
Seit 2021 habt ihr immer wieder Singles und auch EP‘s veröffentlicht, können wir denn bald ein ganzes Album erwarten?
Derzeit planen wir kein vollständiges Album. Stattdessen möchten wir weiterhin auf Singles und EPs setzen. Der Vorteil: Die Fans müssen nicht so lange auf neue Musik warten, und die Streaming-Algorithmen werden regelmäßig gefüttert.
Noch relativ frisch am 11. April kam „Misery Flames“ raus. Wie war dazu bisher die Resonanz? Gab es irgendein Feedback dazu?
Die Resonanz auf „Misery Flames“ war überwältigend! Wir haben unzählige Nachrichten bekommen, viele Reposts und superliebe Kommentare. Die Leute scheinen den Song wirklich zu feiern – das spiegeln auch die Streamingzahlen wieder. Für uns ist das die schönste Bestätigung.
Wenn es zum Songwriting kommt, wie ist da bei euch so die Dynamik in der Band? Wie geht ihr an so einen Prozess ran?
In der Regel beginnt es damit, dass entweder ich (Daniel) oder Andi eine erste Idee mitbringen – meist ein Riff oder eine Grundstruktur. Wir beide treffen uns regelmäßig zum gemeinsamen Songwriting, basteln an diesen Ideen, den Instrumentals und manchmal schon an ersten Vocal- Lines.
Manchmal verlieren wir uns ein wenig in den Details (lacht), aber das gehört wohl dazu. Danach gehen die Songs an Chris und unseren guten Freund Danny Popescu (ehem. Our Promise), die sich dann intensiv mit den Lyrics und den Vocal-Flows auseinandersetzen. Am Ende entsteht daraus das finale Arrangement.
Gerade, wenn man sich als Band neu zusammenfindet muss ich erst der Stil und die Routinen entwickeln. Wie glaubt ihr, habt ihr euch musikalisch seit 2021 weiterentwickelt?
Wir wussten von Anfang an, dass wir im Metalcore zuhause sind. Aber natürlich haben sich im Laufe der Zeit Nuancen verändert. Unsere erste EP war eher zurückhaltend und atmosphärisch, die zweite dann schon synthetischer.
Mittlerweile orientieren wir uns klanglich wieder mehr an der Stimmung unserer ersten Songs, wie z. B. „Crown“. Auch „Unholy“ und „Misery Flames“ schlagen in diese Richtung – dieser melancholisch-düstere Vibe ist genau so wie wir klingen möchten.
Gibt es ein Element (z.B. Gitarren-Sound, Synth-Flächen, bestimmte Beats), das ihr häufig verwendet und etwa euren Signature-Sound definiert?
Wir glauben schon, dass man relativ schnell erkennt, wenn ein Song von „How Like Wolves“ stammt. Das wird uns zumindest des öfteren so gesagt. Unser Sound hat eine ganz eigene Atmosphäre – getragen von melancholischen, verzerrten Gitarrenflächen, die oft eine Art „howlendes“ Element beinhalten.
Dazu kommt unsere generelle Instrumentierung – das ergibt diesen Wiedererkennungswert, auf den wir stolz sind.
Stellt euch vor, ihr müsstet einen Song aus eurem Repertoire auswählen, um jemanden von eurer Band zu überzeugen – welcher wäre es und warum?
Daniel: Puh, schwierige Frage! Ich würde sagen „Misery Flames“. Es ist unser neuester Song, also auch bei mir noch relativ frisch im Ohr und er vereint ziemlich gut alles, wofür wir stehen: Atmosphäre, Härte, Melodie – und emotionaler Tiefgang.
Andi: „Misery Flames“ – finde den Aufbau des Songs cool, da kein Teil wiederholt wird, die unterschiedlichen Parts aber trotzdem perfekt zusammenpassen. Der Vibe beschreibt unsere Musik sehr gut.
Leon: Bei mir wäre es „Unholy“, weil der Breakdown heftiger scheppert als die Baustelle um 7 Uhr morgens vor meinem Schlafzimmerfenster.
Simon: Meine Empfehlung wäre „Unholy“ da ich den Breakdown des Songs wahnsinnig gern mag.
Chris: Um jemanden von unserer Band zu überzeugen würde ich „Misery Flames“ wählen. Ich finde es beinhaltet alles von uns, was Visuals, Sound und Vibe angeht.
Wie ist bei euch der Einstieg in die Musikindustrie? Welche Herausforderungen gibt es, denen ihr als Newcomer begegnet und wie geht ihr damit um?
Die größte Herausforderung ist ganz klar das Finanzielle. Eine Band aufzubauen kostet – Studioaufnahmen, Promo, Musikvideos, Merch, Tourbusse… Das alles muss zunächst aus der eigenen Tasche gestemmt werden, weil man als Newcomer selten direkt Einnahmen hat.
Man muss also genau planen, wie viel Budget man wofür einsetzt. Wir sind da mittlerweile ganz gut darin geworden, Prioritäten zu setzen und das Beste aus unseren Mitteln rauszuholen.
Was sind eure weiteren Pläne für die Zukunft?
Unser Ziel ist es ganz klar, als Band weiter zu wachsen. Wir wollen neue Fans erreichen, unvergessliche Live-Shows spielen und regelmäßig neue Musik veröffentlichen, die Leute berührt, begeistert und mitreißt.
Abschließend noch die Frage: Welches Album könntet ihr selbst immer hören, ohne müde zu werden?
Daniel: Come What(ever) May von Stone Sour – es hat so viel Eingängigkeit, Härte aber auch Emotionen in einem. Und eine Zeile der Lyrics schmückt meinen Körper.
Andi: The Death Of Me – Polaris
Leon: Arrows Room 117 – Mad Caddies
Simon: The Mortal Coil – Polaris
Chris: Sempiternal – Bring Me The Horizon oder You Won’t Go Before You’re Supposed To – Knocked Loose
Das Interview führte Melina Thomaßen