Rock Journal
Konzertberichte

Konzertbericht: FALLING IN REVERSE – „Raise your hand if you are the asshole!“ – ROCK IM PARK 2025

Nach dem Release des Albums Popular Monster im August 2024 feierten Falling in Reverse fast schon ihren zweiten Durchbruch als Band in der Metal-Szene. Das Album sorgte letztes Jahr für Aufsehen, nachdem Falling in Reverse knapp sieben Jahre nichts mehr von sich hatten hören lassen. Diesen Sommer tourte die Band durch Europa und spielte dabei zahlreiche Headline-Shows auf sowohl deutschen als auch internationalen Festivals – und wir waren dabei bei ROCK IM PARK!

Pünktlich um 19:30 Uhr startete die Band mit der Show – wie auch bei den Headline-Touren mit dem bekannten Intro zu Highway to Hell samt live-Videoeinspieler aus dem Backstagebereich. Die Band ließ sich vom Gesang der Fans und der Melodie des epischen AC/DC-Songs etwa drei Minuten lang auf die Bühne bitten. Mit einem humorvollen Auftakt kamen Ronnie Radke und Anhang dann endlich auf die Bühne und legten mit dem Intro-Song Prequel direkt los. Die Spannung stieg, das Publikum war gespannt und jubelte, während Ronnie Radke unbeeindruckt das Intro konsequent durchzog.

Auffällig in der Bühnenbesetzung: Frontmann Daniel Laskiewicz von Bad Wolves stand an diesem Abend als Bassist und Background-Vocalist mit Falling in Reverse auf der Bühne. Bei einigen Songs übernahm er zudem auch Rap-Gesangsparts, die er solide ablieferte und dabei sehr gut als Nachfolger bzw. Ersatz von Tyler Burgess in das Auftreten der Band passte. Die Setlist von Falling in Reverse beinhaltete an diesem Abend fast alle Songs des aktuellen Albums sowie I Am Not a Vampire, Losing My Mind und Just Like You. Frontmann Ronnie Radke ließ sich sichtlich von der Menge feiern, genoss die erhöhte Position an der Front der Bühne auf einem dort aufgebauten Riser – wodurch allerdings die anderen Bandmitglieder nur schwer bis kaum zu sehen waren. Die visuelle Ebene der Show bestand hauptsächlich aus den Videoeinspielern, die die Band – wie bei ihren Headline-Touren – passend zu jedem Song im Hintergrund abspielte, sowie vermutlich dem gesamten Flammenarsenal von ROCK IM PARK.

Vor dem Song Just Like You forderte Ronnie das Publikum auf, die Hand zu heben: „You don’t even know what I am about to say“, scherzte der Sänger etwas, als die Menge bereits die Hände in die Luft riss. Erfahrene Fans waren vorbereitet und wussten, was kommt: „Raise your hand if you know someone that is an asshole“, „Raise your hand if you are the asshole!“

Eine kleine Überraschung war, dass der neue Song God Is a Weapon – das Feature mit Marilyn Manson, erschienen im Mai diesen Jahres – nicht Teil der Setlist war. Trotz des vielen positiven Feedbacks auf den Track blieb er an diesem Abend außen vor. Wie inzwischen bekannt wurde, hatte sich die Band den Song für ihre exklusiven Headline-Shows zwischen den Festivals aufgehoben. Es hätte mich gefreut den neuen Song live auf der großen Bühne zu hören aber das bleibt wohl den Fans auf den eigenen Shows vorbehalten. Gesanglich bewies Ronnie Radke wieder einmal seine stimmliche Varianz und Kraft – nicht nur auf dem Album, sondern auch live. Die kraftvollen und schnellen Songs trieben die Menge an, und die Fans sangen lautstark mit.

Insgesamt ließ sich der Auftritt von Falling in Reverse für mich als eine kraftvolle, gelungene und musikalisch durchweg stimmige Show beschreiben. Immer wieder stand Sänger Ronnie Radke auf seinem Podest vor der Menge, ließ sich feiern und bejubeln und zeigte dabei, dass er sich seiner Kontroversen durchaus bewusst ist. Ronnie Radke ist ein polarisierender Charakter, was nicht jeder gut verträgt. Als Musiker und Sänger meiner Meinung nach jedoch extrem talentiert und vielseitig. Ich, als großer Falling in Reverse-Fan, habe das Konzert sehr gefeiert, kann aber durchaus nachvollziehen, dass besonders der starke Genremix der Band nicht jedem zusagt.

Fotos: Marcel Rotzoll Bericht: Melina Thomaßen