Rock Journal
Festivals

Zweiter Tag bei Rock im Park – Musik gegen den Regen

Tag 2 bei ROCK IM PARK 2025

Nach einem gelungenen Auftakt am Vortag mit Bands wie: In Flames, Spiritbox, Bullet For My Valentine und Heaven Shall Burn ging ROCK IM PARK in die zweite Runde – und wie schon am Freitag war auch am Samstag das Wetter alles andere als festivalfreundlich. Grauer Himmel, Nieselregen und zeitweise stärkere Schauer machten deutlich: Die Sonne lässt sich in diesem Jahr Zeit. Doch echte Festivalgänger ließen sich davon nicht beeindrucken – und so ließen sich die Besucher auch am zweiten Tag, ausgestattet mit Gummistiefeln und Ponchos, die Stimmung nicht verderben und drängten sich vor die Bühnen.

GRANDIOSE STIMMUNG TROTZ REGEN: Musik, die alles wettmacht

Der Festivaltag startete für uns mit Fit for an Autopsy, die mit ihrer Mischung aus Deathcore und atmosphärischen Elementen ein starkes Statement setzten. Der Auftritt war druckvoll, präzise und gut durchdacht – genau das Richtige, um wach zu werden und sich wieder auf das volle Musikprogramm einzustimmen. Die Band zeigte sich spieltechnisch top, der Sound war klar, und das Publikum ging gut mit, trotz des feuchten Bodens unter den Füßen. Hier muss man noch anmerken, dass der Zuschauerbereich aufgrund des vorherigen Regens erst 5 Minuten vor dem Auftritt geöffnet wurde und der Pit verhältnismäßig leer war. Dies tat der Stimmung aber keinen Abbruch.

Ein echtes Highlight des Tages war Jinjer, die mit einer beeindruckenden Performance aufwarteten. Frontfrau Tatiana Shmayluk dominierte die Bühne mit ihrer unfassbaren stimmlichen Bandbreite – vom glasklaren Gesang bis zu brutalen Growls, alles saß perfekt. Die Band war nicht nur musikalisch auf den Punkt, sondern auch optisch stark inszeniert.

 

Polaris stahl beim diesjährigen Rock im Park die Herzen aller Frühaufsteher. Ihre Mischung aus brachialem Metalcore, melodischen Hooks und elektronischen Akzenten packte das Publikum direkt bei den ersten Riffs. Polaris lieferten bei Rock im Park einen mitreissenden, explosiven Auftritt und machten klar: Timing egal – sie erobern die Bühne ganz oben.

 

Etwas später am Abend folgte Falling in Reverse, die sich mit einer aufwendigen Show Feuershow präsentierten. Sänger Ronnie Radke war wie gewohnt eine polarisierende Erscheinung, aber stimmlich stark und mit viel Kontakt zum Publikum. Musikalisch bewegte sich der Auftritt zwischen Metalcore, Rap-Elementen und poppigen Beats – für einige vielleicht ein Stilbruch, für andere die perfekte Festival-Abwechslung.

MANDORA STAGE UND GEHEIMTIPP: The Ghost Inside

Besonders erwähnenswert war der Auftritt von The Ghost Inside auf der Mandora Stage, der sich für einige als absoluter Höhepunkt des Tages entpuppte. Die US-amerikanische Hardcore-Band lieferte eine emotional intensive und musikalisch kraftvolle Show ab. Auch hier wird in kürze ein ausführlicher Bericht folgen.

Terror lieferte dann für mich den Tagesabschluss für mich. Dies habe ich mir aber aus der Entfernung angeschaut. Ja was soll ich sagen. Sie lieferten genau das, was ich erwartet habe. Einen kompletten Abriss. Terror gehört zu den großen der Hardcoreszene und das haben Sie auch geliefert. Die Setlist hangelte sich von Moshpit zu Moshpit zum Circlepit. Sie gehören für mich nicht umsonst zu den besten.

Auch wenn das Wetter erneut nicht mitspielte, zeigte sich am zweiten Tag von Rock im Park einmal mehr, dass gute Musik jede Regenwolke verdrängen kann – zumindest gefühlt. Die Stimmung im Publikum blieb trotz Schlamm und Feuchtigkeit durchweg positiv. Wer sich hier durch den Regen tanzt, macht das nicht halbherzig.

 

 

Text: Marcel Rotzoll – Fotos: Marcel Rotzoll & Melina Thomaßen