Rock Journal
FestivalsKonzertberichte

Konzertbericht: Jinjer – Rock im Park 2025 – Stimmung braucht keinen Sonnenschein.

Der Nachmittag begann mit grauen Wolken und gelegentlichen Schauern – doch das hielt niemanden ab. Im Gegenteil: Regenjacken, bunte Schirme und gute Laune dominierten das Bild. Die Festivalbesucher zogen sich Gummistiefel und Ponchos an, lachten, sammelten sich vor der Bühne und feierten das gemeinsame Erlebnis. Ganz deutlich: Regen wurde hier nicht als Störung empfunden, sondern als Teil des Abenteuers.

Trotz schlechtem Wetter legte Tatiana einen starken Auftritt hin

Als Tatiana Shmailyuk, Roman Ibramkhalilov, Eugene Abdukhanov und Vladislav Ulasevich die Bühne betraten, schlug den Zuschauern sofort eine fiebrige Spannung entgegen. Die Nässe verstärkte das Gefühl von Purismus – rohe, unverfälschte Power tief aus der Erde. Jinjer eröffnete ihr Set mit einem brutalen Schlag: der druckvolle Einstieg ließ sofort keine Zweifel aufkommen, dass hier etwas Große geschehen würde.

Trotz Feuchtigkeit funktionierte alles einwandfrei: Gitarren verzerrten kraftvoll, Bässe brummten trocken und die Drums schlugen mit Präzision. Besonders beeindruckend: Ta­tianas Gesang zwischen tiefen Growl und dramatisch-klarem Vortrag, ohne durch Wettereinflüsse zu wanken. Auch die Bandbreite der Songs – von melodisch-pompös bis thrashig-aggressiv – wurde mit schlagender Dringlichkeit präsentiert.

Die Fans pushten sich gegenseitig, hielten den Rhythmus. Gerade im Mittelpunkt: ein kollektives Tanzgefühl, angetrieben von der Musik, nicht vom trockenen Sonnenschein. Nicht gewalttätig, aber energiegeladen und mit Respekt

Ein Blick nach Oben von Tatiana, der Stimmung tat dies kein Abbruch

Jinjer gelang es, auf Rock im Park 2025 nicht nur musikalisch zu überzeugen, sondern auch emotional zu verbinden. Der Regen – weit entfernt von einem Störfaktor – wurde zum verbindenden Element, zum Katalysator echter Festivalstimmung. Jinjer rockte Rock im Park trotz miserablen Wetters – mit starker Bühnenpräsenz, lieferte die Band ein stimmgewaltiges, crowd-spannendes Set, das zeigte: Stimmung braucht keinen Sonnenschein.

 

Bericht & Fotos: Marcel Rotzoll